I Medici
I Medici

Das Orchester

Leitbild

Devise: „Die Kunst, im Fragmentarischen das Ganze zu sehen“
oder „Die Freude auch am Unvollkommenen“.

Durch unser gemeinsames Musizieren wollen wir einen Ausgleich zu den Belastungen unseres Berufsalltags finden. Daher sind das Wichtigste nicht die Konzerte und Auftritte, sondern die Erlebnisse beim Spielen in den regelmässigen wöchentlichen Proben. Auch verzichten die «I Medici» bewusst auf die bei den meisten Laienorchestern übliche Praxis, den Klang bei Auftritten zu «liften», indem man sich mit eingekauften Berufsmusikern an den ersten Pulten und in den Bläsern verstärkt. Das selbst Erarbeitete und durch monatelange Pflege Gewachsene steht im Vordergrund.

Wir nehmen die Sache freundschaftlich und halten Besprechungen ab nach Bedarf.

Geschichte

1969 beschlossen beim gemeinsamen Streichquartettspiel drei Ärzte und eine Ärztin des Universitätsspitals Basel, ein Kammerorchester zu gründen. Dessen Grundstock bildeten 14 Mediziner, und so gab man sich den Namen «I Medici» – eine (durchaus auch selbstironische) Hommage an das damals weltberühmte römische Kammerorchester «I Musici».
Der Kreis der Mitspieler und ihrer Berufe erweiterte sich rasch, und heute gehören dem knapp 40-köpfigen Orchester – neben Ärzten und deren Angehörigen – Leute aus allen Bereichen des Gesundheitswesens an sowie auch Amateure aus anderen Berufen.

Seit einigen Jahren bilden die Bläser in der Formation eines Doppelquintetts sozusagen eine eigene Sektion des Orchesters und erarbeiten sich neben den gemeinsamen Proben mit den Streichern immer wieder Kompositionen in reiner Bläserbesetzung.

In den 50 Jahren ihres Bestehens haben die «I Medici» über 250 Werke von der Spätrenaissance bis in die Gegenwart gespielt mit einem klaren Schwerpunkt in der Musik des 18. Jahrhunderts. Neben den bekannten Grossen der Musikgeschichte figurierten auf den Programmen des Orchesters immer auch wieder ganz unbekannte Komponistinnen und Komponisten: Entdeckungen, Rehabilitationen, Uraufführungen.

Ebenso vielfältig ist das Instrumentarium der Solistinnen und Solisten, die in den Konzerten der «I Medici» mitgewirkt haben. Neben allen üblichen Streich- und Blasinstrumenten von der Violine bis zum Cello und von der Flöte bis zu Posaune und Fagott, neben Klavier und Orgel, erklangen auch so besondere Instrumente wie Kontrabass, Panflöte, Schlagzeug, Oboe d’amore usw. Mehrfach hat das Orchester mit Chören und Vokalsolisten zusammengearbeitet und dabei auch grossdimensionierte Werke aufgeführt. Ebenso begleitete es z.B. die Elevinnen und Eleven der Ballettschule des Basler Stadttheaters und andere Tänzerinnen und Tänzer bei szenischen Aufführungen. Nur an eine Oper hat es sich bis jetzt noch nie gewagt.

Musikalische Leitung

Der Dirigent Felix Lindenmaier, die Konzertmeisterin Mireille Lesslauer und Francesco Negrini, der Leiter des Doppelbläserquintetts, sind Berufsmusiker und helfen, das musikalische und spieltechnische Niveau zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Felix Lindenmaier
geboren in Basel. Aufgewachsen an der Sprachgrenze zur französischen Schweiz in einem Elternhaus mit regem intellektuellem, künstlerischem und sozialem Leben. Nach dem Gymnasium 1 Jahr Schauspielstudium. Danach Violinstudium an der heutigen Hochschule der Künste Bern. Anschliessend Zweitstudium mit Hauptfach Theorie an der Musikakademie Basel. Seither umfangreiche Unterrichtstätigkeit in der Berufsausbildung an der Hochschule für Musik Basel und an der Freien Musikschule Basel (Theorie, Analyse, Methodik, Kammermusik). Daneben im In- und Ausland praktisch musikalisch tätig als Leiter verschiedener Chöre und Orchester, Coach von Kammermusikgruppen, musikalischer Betreuer von Eurythmie-Aufführungen usw. Vorträge, Publikationen. Regelmässig Prüfungsexperte an verschiedenen Hochschulen. Verheiratet mit der Pianistin Elsbeth Lindenmaier. 1 erwachsener Sohn. Leitet das Orchester «I Medici» seit 1987.

Mireille Lesslauer
entdeckte als Tochter einer Flötistin und eines Mediziners schon früh ihre Liebe zur Musik. Nach der Matura studierte sie zunächst am Konservatorium für Musik und Theater in Bern und ging dann mehrere Jahre auf eine musikalische Ausbildungsreise mit Stationen in Budapest, Cordoba, London, Stockholm, Schaffhausen und Bloomington.
Zurück in Basel ist sie seit 1995 stellvertretende Konzertmeisterin des Argovia Philharmonic (vormals Aargauer Symphonie Orchester) und seit 1999 Mitglied der Barockorchesters Capriccio. Seit 2002 unterrichtet sie an der Musikschule Magden und arbeitet zudem seit 2013 im REHAB, Klinik für Neurorehabilitation und Paraplegiologie als Musiktherapeutin.

Francesco Negrini
ist Leiter der Bläser.

Der in Italien geborene Klarinettist Francesco Negrini ist ein vielseitiger Musiker, der als Orchestermusiker, Kammermusiker, Solist, Dirigent sowie Dozent tätig ist. Seit 2012 ist er Solo-Klarinettist des Aargauer Symphonie Orchesters (Argovia Philharmonic, CH) und tritt in dieser Funktion auch mit vielen weiteren Orchestern und bekannten Dirigenten in den renommiertesten Sälen Europas, Amerikas und Asiens auf. Er wirkte an zahlreichen Aufnahmen mit und erhielt rund 20 nationale und internationale Preise und Anerkennungen bei Instrumentalwettbewerben und von Institutionen.
Auf eine jahrelange Erfahrung als Pädagoge in Italien und in der Schweiz zurückblickend, ist Francesco Negrini seit 2014 Professor für Klarinette und Kammermusik am Vorarlberger Landeskonservatorium Feldkirch (A).